Klar, Freiheit auf vier Rädern, Campingküche, Fahrräder, Vorräte und alles dabei – so soll’s sein. Aber Achtung, Leute: Wenn euer Wohnmobil überladen ist, wird aus dem Traumurlaub ganz schnell ein teures (und gefährliches) Abenteuer.

Willkommen bei Evi bloggt… und lasst uns über Gewicht reden.

Genauer gesagt über Zuladung, Grenzen, Bußgelder und clevere Tipps, wie ihr Überladung vermeiden könnt – ganz ohne auf den Lieblingsklappstuhl verzichten zu müssen.


Was ist eigentlich „zu viel“?

Ganz einfach: Schaut auf die Papiere eures Fahrzeugs. Da steht drin, wie viel zulässiges Gesamtgewicht euer Wohnmobil haben darf. Davon zieht ihr das Leergewicht ab – übrig bleibt das, was ihr reinpacken dürft. Klingt easy? Ist es auch. Wird aber schnell eng.

Beispiel:
Euer Camper wiegt leer 2.800 kg, zugelassen sind 3.500 kg – also bleiben euch 700 kg für alles, was mit muss:
Menschen, Gepäck, Vorräte, Campingmöbel, Fahrräder, Wasser, Gasflaschen – alles zählt. Und schon seid ihr drüber.


Was droht bei Überladung?

Die Polizei versteht bei Übergewicht keinen Spaß – in Deutschland ab 5 % drüber gibt’s schon ein Knöllchen. Und das ist nur der Anfang. Ab 20 % Überladung kommt auch noch ein Punkt in Flensburg dazu.
Und im Ausland? Da wird’s richtig wild. Viele Länder haben null Toleranz – Frankreich, Portugal oder Luxemburg zum Beispiel. Hier reicht oft schon ein Kilo zu viel und ihr steht. Oder zahlt. Oder beides.

Hier ein paar Beispiele (kein Witz!):

LandToleranzBußgeldbereichBesonderheiten
Deutschland5 %10–235 € + 1 PunktAb 20 % Überladung Punkt in Flensburg
Frankreich0 %Bis 750 €Ab 5 % keine Weiterfahrt mehr
Luxemburg0 %74–5.000 €Im Extremfall sogar Gefängnisstrafe
Spanien5 %300–4.600 €Je nach %-Staffelung
Schweiz0 %85–215 €, Anzeige ab 5 %Abladung vor Weiterfahrt nötig
Österreich0 %Bis 5.000 €Wiegen + Nachwiegen zahlt ihr selbst

Und ja: Manche Länder wollen das Bußgeld in bar direkt vor Ort. Sonst bleibt der Camper stehen. Kein Scherz.


Warum Überladen so gefährlich ist

Mal abgesehen vom Bußgeld – die wahre Gefahr ist die, die ihr unterwegs nicht sofort seht:

  • Schlechtere Bremsen: Je mehr Gewicht, desto länger der Bremsweg.
  • Unkontrolliertes Fahrverhalten: Das Heck wird träge, das Lenken ungenauer.
  • Reifenplatzer: Überlastete Reifen machen bei Sommerhitze oder Autobahntempo schnell schlapp.
  • Höherer Verschleiß: Bremsen, Fahrwerk, Federung – alles leidet. Und euer Portemonnaie bald auch.
  • Mehr Verbrauch: Überladung frisst Sprit. Viel Sprit.

Kurz gesagt: Überladung macht aus eurem Camper ein rollendes Risiko.


Euer Fahrzeugschein sagt 3,5 t – und dann?

Dann braucht ihr nur einen Führerschein der Klasse B. Aber wehe, ihr seid schwerer unterwegs – dann gilt gerade für die jüngeren Camper: C1 nötig!
Habt ihr den Führerschein nach 1998 gemacht und seid über 3,5 t? Dann heißt’s: nachschulen oder auflasten lassen.
Und Achtung: Für Wohnmobile über 3,5 t gelten höhere Mautgebühren in vielen Ländern.
Zudem braucht ihr für die Fahrt über Autobahnen oft extra Mautboxen (z. B. die „Camper-Mautbox XXL“ für 11 Länder).


Clever packen – so bleibt ihr unter der Grenze

Hier ein paar Tricks, mit denen ihr ordentlich Gewicht spart:

  • Nur mitnehmen, was wirklich nötig ist – klingt banal, bringt aber viel.
  • Gasflaschen clever wählen – im Sommer reicht meist eine 5-kg-Flasche.
  • Wassertank? Erst am Zielort füllen!
  • Essen & Getränke: lieber vor Ort einkaufen.
  • Leichte Campingmöbel & Zubehör bevorzugen.
  • Fahrräder leihen statt mitnehmen – oder nur ein E-Bike für alle.
  • Sackmarkise statt Vollmarkise – spart ordentlich Kilos.

Und: Einmal wiegen vor der Abfahrt!
Das geht ganz easy an Deponien, Kieswerken, Recyclinghöfen – oft ohne Anmeldung und für ein paar Euro.


Auflasten – ja oder nein?

Wenn ihr regelmäßig über 3,5 t kommt, könnt ihr euer Wohnmobil aufrüsten lassen – sogenannte „Auflastung“.
Vorteil: mehr Zuladung.
Nachteil: C1-Führerschein, höhere Steuern, höhere Maut, strengere Regeln.


Fazit

Leute, es geht nicht darum, euch den Urlaub zu vermiesen – sondern darum, sicher anzukommen. Wer sein Wohnmobil richtig belädt, spart sich nicht nur Ärger und Geld, sondern sorgt auch dafür, dass der Trip so entspannt bleibt, wie er sein soll.

Also: lieber vor der Abfahrt wiegen, clever packen – und mit gutem Gefühl losrollen.
Denn das Einzige, was auf eurer Reise schwer wiegen sollte, sind die guten Erinnerungen.

Und übrigens: Nicht nur Camper sind betroffen!

Klar, wir reden hier die ganze Zeit vom Wohnmobil – aber Überladung ist kein exklusives Camper-Problem. Auch normale Autos sind davon betroffen. Und die Gefahren? Mindestens genauso heftig.

Schnell-Check vorm Urlaub: Bleibt euer Camper im grünen Bereich?

Bevor’s auf große Fahrt geht, macht diesen schnellen Check – dauert keine 10 Minuten und kann euch richtig Stress ersparen:

Fahrzeugpapiere checken:
Wie viel zulässiges Gesamtgewicht steht drin? Und wie viel Leergewicht?

Gewicht clever kalkulieren:
Wieviel Kilos habt ihr noch übrig für Leute, Gepäck, Zubehör, Wasser und Co.?

Ballast über Bord werfen:
Braucht ihr wirklich die Ersatz-Sitzgarnitur? Und den Dutch Oven? Und den Gartenzwerg? 🤔

Wassertank & Vorräte:
Nur minimal befüllen, den Rest erst am Urlaubsort kaufen.

Gasflaschen prüfen:
Für den Sommer reicht oft eine 5-kg-Flasche – spart ordentlich Gewicht.

Fahrräder und Zubehör:
Brauch ich’s wirklich? Oder reicht vielleicht auch Leihen am Ziel?

Waage finden und ab auf die Waage:
Kurz vor der Abfahrt wiegen – am besten mit vollem Urlaubsgepäck und allen Personen an Bord!

Plan B parat haben:
Wenn’s zu schwer wird: Entweder umpacken oder überlegen, was auch mal zu Hause bleiben kann. (Ja, selbst die dritte Hängematte!)


Merke: Ein leichter Camper fährt sicherer, spart Sprit, schont die Nerven – und den Geldbeutel sowieso. 🚌

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