Sicher unterwegs bei Blitz und Donner

Hey ihr Lieben,
es ist Urlaubszeit. Die Sonne knallt, die Füße stecken im Sand, und der erste (oder zweite) Cocktail macht sich schon bemerkbar. Nicht nur im Glas, sondern auch leicht im Kopf.
Alles fühlt sich leicht an. Keine Mails, keine Termine, kein Stress. Einfach nur Entspannung.
Und genau dann, wenn man denkt, nichts kann diesen Moment stören, grummelt plötzlich der Himmel. Erst leise, dann laut, Blitz, Donner und keine Ahnung, was jetzt eigentlich zu tun ist.

Romantisch? Vielleicht. Aber eben auch gefährlich. Denn Sommergewitter kommen schneller, als man „noch ’nen Drink“ sagen kann und sie meinen es ernst.

Deshalb reden wir heute mal ganz ehrlich über Blitz und Donner, über das richtige Verhalten bei Gewitter, ob ihr gerade im Urlaub seid, beim Wandern im Grünen oder gemütlich daheim auf dem Balkon. Damit euch der Blitz höchstens beim Anblick eures Urlaubsflirts trifft und nicht aus der Wolke.

Blitzschutz beginnt im Kopf und zwar rechtzeitig

Die wichtigste Regel überhaupt:
Wenn der Donner grollt, geh ins Haus.
Nicht irgendwann, sondern sofort. Schon der erste Donnerschlag heißt: Alarmstufe Wetter. Auch wenn der Himmel noch blau scheint, Blitze schlagen oft kilometerweit vom eigentlichen Sturmzentrum entfernt ein.

Und nein, draußen „einfach am Auto anlehnen“ bringt nichts. Auch nicht, „weil Gummireifen ja isolieren“. Der Blitz sucht sich den kürzesten Weg und das kann auch euer Körper sein, wenn ihr euch gerade ans Blech lehnt.

Was wirklich schützt: Ein Auto mit geschlossenem Dach und geschlossenen Fenstern. Das Metall leitet den Strom außen herum und ihr seid drinnen nur sicher, solange ihr keine Fenster offen habt und keine Metallteile anfasst. Aber: Das Auto selbst kann trotzdem Schaden nehmen. Elektronik, Antenne, Heckscheibe oder Reifen gehen dabei oft kaputt. Und im schlimmsten Fall kann der Wagen sogar Feuer fangen.


Richtiges Verhalten drinnen: Ja, auch da kann’s gefährlich werden

Ihr denkt, zu Hause seid ihr auf der sicheren Seite? Meistens schon, aber eben nicht immer. Rund ein Drittel aller Blitzverletzungen passiert in Gebäuden. Und das oft aus Unwissenheit. Hier ein paar einfache, aber wichtige Regeln für mehr Sicherheit:

  • Kein Wasser: Nicht baden, duschen, spülen oder die Waschmaschine anschmeißen. Blitze können über Wasserleitungen ins Haus eindringen.
  • Keine Geräte mit Stecker anfassen: Laptop, Konsole, Herd, Trockner. Alles, was an der Steckdose hängt, bleibt aus.
  • Finger weg von Fensterrahmen und Balkontüren: Auch Beton mit Metallverstärkung kann leiten.
  • Schnurlose Telefone und Handys sind okay, aber das gute alte Festnetztelefon mit Kabel? Besser nicht.
  • Haustiere sichern: Bringt eure Tiere rein, nehmt Metallhalsbänder ab und ersetzt sie im Zweifel durch Kunststoff.

Verhalten draußen bei Blitz und Donner: Blitze treffen selten – aber gezielt

Wenn ihr draußen unterwegs seid und es anfängt zu donnern, dann ist’s eigentlich schon zu spät für Diskussionen. Hier zählt nur noch: Weg vom Wasser, raus aus dem offenen Gelände, rein in ein sicheres Gebäude oder Auto.

Diese Orte sind bei Gewitter absolut ungeeignet:

  • Offene Felder, Golfplätze, Strand, Spielplätze oder Parks
  • Cabrios, Motorräder, Boote ohne Kabine oder Golfcarts
  • Zelte, Pavillons, offene Unterstände oder Sporttribünen
  • Einzelne Bäume oder Baumgruppen, Strommasten, Metallzäune

Besser:

  • Häuser mit Blitzschutz, geschlossene Gebäude, Einkaufszentren
  • Autos mit festem Dach (Fenster zu!)
  • Boote mit Kabine – und auch da bitte möglichst ohne Metallkontakt

Was tun, wenn kein Unterschlupf in Sicht ist?

Manchmal ist man einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Dann gilt:

  • Nicht flach hinlegen, das verteilt den Kontakt mit dem Boden unnötig.
  • Stattdessen: In die Hocke, Kopf einziehen, Hände über die Ohren und möglichst wenig Boden berühren.
  • Abstand halten zu anderen, so vermeidet ihr Kettenreaktionen bei Bodenschlägen.
  • Runter von Hügeln, raus aus offenem Wasser, weg von Metall.

Und ja, das gilt auch für spontane Ideen wie „unter der Felswand ist’s trocken“, Blitze schlagen auch dort ein. Echt.


Achtung Wasser – baden bei Blitz und Donner ist lebensgefährlich

Egal wie heiß es ist oder wie ruhig der See aussieht: Sobald sich ein Gewitter ankündigt, raus aus dem Wasser. Auch aus dem Pool. Auch wenn alle anderen noch drin sind. Wasser leitet und zwar nicht nur in der Nähe des Einschlags. Ströme können sich weit ausbreiten, und es reicht ein einziger Blitz, um alles zu verändern.

Plant eure Badeausflüge also möglichst mit Blick auf die Wetterkarte. Hört aufs Wetterradio, schaut in die App und bleibt aufmerksam. Die großen, flachen „Blumenkohlwolken“ kündigen oft schon Gewitterzellen an. Wenn’s erst einmal ambossförmig wird, dann ist’s definitiv Zeit für den Rückzug.


Erste Hilfe bei Blitzschlag: Ruhe bewahren, richtig handeln

Wichtig zu wissen: Blitzopfer sind NICHT elektrisch geladen. Ihr könnt sie gefahrlos anfassen und helfen. Und das solltet ihr auch. Denn schnelle Hilfe rettet Leben.

Erste-Hilfe-Schritte bei Blitzschlag:

  1. Hilfe holen: Notruf absetzen. Nutzt euer Handy, das geht auch bei Gewitter.
  2. Lage checken: Ist die Gefahr gebannt? Nur dann nähern.
  3. Reagieren: Atmet die Person? Hat sie einen Puls? Wenn nicht, sofort Wiederbelebung beginnen.
  4. Schützen und stabilisieren: Ist die Person bei Bewusstsein, kümmert euch um Verbrennungen, Schock oder Unterkühlung. Decke drauf, Ruhe geben, bis Profis da sind.

Auch wenn’s heftig aussieht: Viele Menschen überleben einen Blitzschlag, wenn schnell geholfen wird.


Fazit: Blitz und Donner sind kein Spiel – aber berechenbar

Mit einem Gewitter ist nicht zu spaßen. Doch wer weiß, worauf es ankommt, kann sich und andere gut schützen. Egal ob zu Hause, im Auto, beim Wandern oder am Strand, es gibt immer einen besseren Plan als „wird schon nichts passieren“.

Also:
Wenn der Donner grollt, geht rein.
Wenn ihr draußen seid, sucht Schutz.
Wenn jemand getroffen wurde, helft.

Bleibt sicher. Und ein bisschen wetterklug.


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