Wo darf ich mein Auto reparieren

Immer mehr von euch sagen: „Werkstatt? Nee danke, ich mach das selbst, denn ich möchte mein Auto reparieren.“ Und ehrlich? Verstehen wir. Die Preise steigen, Termine sind rar, und ganz ehrlich, ein bisschen Schrauben macht sogar Spaß. Laut einer Umfrage legt mittlerweile fast jeder Zweite beim Batteriewechsel selbst Hand an. Und auch die Reifen, das Öl oder die Sicherung sind längst keine Werkstatt-Geheimnisse mehr. Besonders schön: Auch immer mehr Frauen steigen ein in die Welt der Selfmade-Schrauber. YouTube an, Handschuhe über und los. Keine Angst vorm Motorraum, sondern einfach mal machen. Ob aus Spaß, Stolz oder Sparzwang, die Garage wird für viele zum neuen Lieblingsplatz. Und damit ihr beim Versuch, euer Auto zu reparieren, nicht aus Versehen das Grundwasser oder euer Mietverhältnis ruiniert, gibt’s jetzt den ultimativen Guide: Wo darf ich mein Auto reparieren und wo lieber nicht?

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Ob Ölwechsel, Auspuffreparatur oder mal eben den Luftfilter tauschen, wer selbst Hand anlegt und sein Auto repariert, spart Geld und fühlt sich ein kleines bisschen wie ein Kfz-Profi. Doch Vorsicht: Nur weil du weißt, wo die Zündkerzen sitzen, heißt das nicht, dass du überall und jederzeit losschrauben darfst. Im Gegenteil: Wer an seinem Auto bastelt, sollte sich vorher schlau machen, wo das überhaupt erlaubt ist. Sonst wird’s schnell teuer, für dich, für andere und für die Umwelt.


Schrauben auf der Straße (echt jetzt)?

Kurze Antwort: Nein. Längere Antwort: Auf öffentlichem Grund, also Straßen, Parkplätze und Plätze, die für alle zugänglich sind, ist eine Reparatur grundsätzlich tabu. Selbst wenn du niemanden störst, gilt das als „unzulässige Sondernutzung“ und kann mit saftigen Bußgeldern geahndet werden. Wenn dein Auto nicht mehr fahrtüchtig ist, wirst du es wohl reparieren müssen, wird’s kritisch: Schon das bloße Abstellen kann als Ordnungswidrigkeit zählen, von Abschleppen bis zu 500 Euro Strafe ist alles drin.


Privat nicht = erlaubt

„Ist ja mein Hof, ich mach hier was ich will, schön wär’s. Auch auf Privatgrundstücken gelten Regeln, besonders wenn’s um Umweltschutz geht. Ölwechsel auf dem Kiesplatz ohne Unterlage? Schlechte Idee. Bereits ein Tropfen Öl kann hunderte Liter Grundwasser ruinieren. Deshalb musst du immer sicherstellen, dass keine Flüssigkeiten versickern, dass Altöl fachgerecht entsorgt wird und dass dein Boden geschützt ist, z. B. mit einer ölbeständigen Plane.

Tipp: Wenn das Grundstück von außen zugänglich ist oder regelmäßig von mehreren Personen genutzt wird, kann es rechtlich als „öffentlich“ gelten. Dann gelten dieselben strengen Regeln wie auf der Straße, auch wenn’s sich nach Familie anfühlt.


Garage statt Bühne? Kommt drauf an

In deiner eigenen Garage darfst du grundsätzlich kleinere Reparaturen durchführen, Luftdruck checken, Glühbirne wechseln, vielleicht mal die Batterie tauschen. Solange du niemanden gefährdest, keine Umwelt verschmutzt und kein Gewerbe betreibst, ist das erlaubt. Aber Achtung: Größere Arbeiten wie das Zerlegen des Motors oder das Reparieren des Kraftstoffsystems können untersagt sein, besonders in Tiefgaragen oder Mietgaragen.

Wenn du eine Garage mietest, brauchst du die Zustimmung des Vermieters und du solltest in den Vertrag schauen, ob dort etwas zu Reparaturen steht. Häufig sind diese nur eingeschränkt erlaubt oder komplett verboten.


Schrauben bei Freunden?

Du willst bei deinem Cousin im Hof am Auspuff werkeln? Klar, geht, aber auch hier gilt: Nur, wenn das Grundstück eindeutig privat ist, du niemanden gefährdest und alle Umweltauflagen einhältst. Wenn das Grundstück aber für viele zugänglich ist, z. B. in einem Wohnkomplex ohne Schranke, könnte es rechtlich wieder als öffentlicher Verkehrsraum gelten. Und dann drohen dieselben Strafen wie auf der Straße.


Die Umwelt: Deine geheime Mitfahrerin

Egal ob Öl, Bremsflüssigkeit oder Kühlmittel, all diese Stoffe haben nichts im Boden verloren. Wenn du dein Auto reparieren möchtest, denke daran: Schon ein Liter Altöl kann eine Million Liter Grundwasser unbrauchbar machen. Wer unachtsam schraubt, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch die Umwelt. Also: Altöl immer fachgerecht entsorgen, Flüssigkeiten nur über gesicherte Werkzeuge und am besten mit saugfähiger Unterlage arbeiten.


Mietwerkstatt: Dein Schraubparadies

Keine eigene Garage? Kein Problem! In vielen Städten gibt es sogenannte Selbsthilfewerkstätten oder Mietwerkstätten. Dort bekommst du Hebebühne, Werkzeug, Ersatzteile und oft sogar Unterstützung von Profis. Außerdem: Umweltauflagen, Entsorgung und Sicherheit, alles geregelt. Und günstiger als eine Fachwerkstatt ist es in vielen Fällen auch.


Fazit: Erst denken, dann schrauben

Autoreparaturen sind kein Hexenwerk, aber auch kein Freifahrtschein für wildes Werkeln. Informier dich vorher, wo du dein Auto reparieren darfst, achte auf deine Umwelt und im Zweifel: Lieber in die Mietwerkstatt als ins Bußgeldrisiko.

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